PRESSEBERICHT: "Mr. Gymnasium geht von Bord" / NRZ, 18.06.2007

SCHULE. Hans Peters, Direktor des Walsumer Kopernikus-Gymnasiums, verabschiedet sich heute in den Ruhestand - aber nur ungern.

Der Abschied aus dem Lehrerberuf und aus einer beinahe 30-jährigen Verantwortung als Schulleiter bzw. Mitglied der Schulleitung, fällt ihm nicht leicht. “Gerne hätte ich noch ein paar Jahre weitergemacht”, bekennt Hans Peters, jener Mann, der seit dem 1. August 1988 das Walsumer Kopernikus-Gymnasium auf Kurs hielt. Doch das Beamtenrecht schickt 65-Jährige in den Ruhestand, ohne Ansehen der Person. Da müssen auch Vollblutpädagogen wie er irgendwann einmal damit beginnen, den Inhalt von Schreibtisch und Büroregalen in Umzugskartons zu verpacken. Heute sagt er in der Schule vor Kollegen und Wegbegleitern ade?.

Das Gymnasium in Aldenrade, an der nördlichen Stadtgrenze von Duisburg, so beschrieb es kürzlich ein Kenner der Schulszene, könne man getrost als “das Landfermann des Nordens” bezeichnen: konservative Grundhaltung, gute Schüler-Ergebnisse. Das habe natürlich etwas mit der Qualität des Schulleiters zu tun, aber auch damit, dass die Schule nur diejenigen Kinder aufnehme, die sie habe wolle - die Besseren, die Leistungsstärkeren.

Bilingualer Unterricht und Begabtenförderung

Die Schule genießt einen exzellenten Ruf in der Elternschaft, die unter anderem den modellhaft eingeführten bilingualen Unterricht und die intensiv betriebene Begabtenförderungen wertschätzen.

Beinahe 14 Jahre lang war Peters Vorsitzender der ständigen Direktorenkonferenz der elf Duisburger Gymnasien (1989 - 2003), danach rückte er zum Vorsitzenden der rheinischen Direktorenkonferenz auf und wurde zudem Vorstandsmitglied in der Bundesdirektorenkonferenz.

Begonnen aber hat die Duisburger Karriere des Latein- und Philosophie-Lehrers als Befürworter der Schulform “Gesamtschule”. Von 1981 bis 1988 war er Schulleiter des Hamborner Leibniz-Gymnasiums, das mit seiner Hilfe zur Gesamtschule umgewandelt wurde. Kaum aber war dies vollbracht, kehrte Peters wieder zur Schulform Gymnasium zurück - übernahm den Schulleiterposten in Walsum, wo er beinah 20 Jahre lang, geräuschlos und effektiv für hohe Qualität in Schule sorgte.

Quelle: NRZ, 18.06.07; Foto: Geinowski