Suchtvorbeugung am KGW
Kurzbericht von der Veranstaltung "Nicht über,
sondern mit Suchtkranken
reden" im Rahmen der Duisburger Suchtpräventionstage
vom 07. - 23.11.2004.
Dem Motto folgten etwa 20 Elternvertreter
unseres Gymnasiums in die St.
Camillus Fachklink in Walsum. Die Kontakte zu dieser Einrichtungen
und die
gezielte Einladung ergaben sich durch die langjährige
und vertrauensvolle Zusammenarbeit unserer schulischen Suchtvorbeugung
mit der
städtischen Suchtprophylaxe in unserem Stadtteil.
In seinem einleitenden
Vortrag zur Suchtthematik stellte der Chefarzt
Dr.Brunk fest:
Sucht ist, am Beispiel "Alkohol", nicht die Krankheit,
sie ist nur ein
Symptom. Die Selbstregulation von Emotionen ist nicht mehr
gegeben. Die
emotionale Kompetenz ist gestört. Sucht ist ein emotionales
Problem.
Die 7 Patienten, die dankenswerter Weise den Dialog mit den
Eltern suchten,
bestätigten in ihren Erfahrungsberichten die Thesen des
leitenden Arztes.
Auf die Frage, wann man von Sucht eigentlich sprechen könne,
wurde von den
Patienten geäußert, dass es keine einheitlichen Suchtverläufe
gäbe.Und
nochmals wurden die sich anhäufenden emotionalen Probleme
in bestimmten
Lebenssituationen geschildert.
Interessiert zeigten sich die Eltern besonders an konkreten
Therapiezielen
der Fachklinik.
Antwort eines Patienten: "Therapie heißt, das Leben
neu lernen und
entdecken". In diesem Zusammenhang muss die Wahrnehmung
und der Umgang mit
Gefühlen neu erlernt werden. In die Therapie werden nach
Möglichkeit die
Angehörigen mit einbezogen.
Abschließend wurde von den Eltern der Mut, die Offenheit
und die
Bereitschaft der Patienten gelobt, sich der Problematik zu
stellen. Auch
wurde der Wunsch geäußert, den hier erfahrenen Dialog,
auch mit gut
vorbereiteten Schülergruppen durch zu führen.
Für mich als Suchtberatungslehrer unserer
Schule war diese Veranstaltung
eine Bestätigung der Hauptintentionen unserer schulischen
Suchtvorbeugungsprojekte in den Jahrgangstufen 6 und 8: Gefühle
wahrnehmen
und ausdrücken lernen.
Informationen zum Programm gibt es hier
B. Burichter (Suchtberatungslehrer) |