Dienstag, 27.September.2005
Nachdem wir alle (Schüler als
auch Lehrer) um kurz nach 9 in den Bus verfrachtet hatten, ging
unser "Ganz-Tags-Ausflug" an den Masuren los.
Unser erstes Ziel war eine Festung (Boyen), die nach einem Kriegsminister
benannt worden war.
Im ersten und zweiten Weltkrieg
hatte sie zur Verteidigung gedient, da sämtliche Truppen,
die nach Westen wollten, an ihr vorbei mussten. Wir betraten
das große Gelände durch eines der 4 Tore und wurden
durch ehemalige Kasernen, verfallene Reitställe und die
Bäckerei geführt. Einigen, die sich die Geschehnisse
bildlich vorgestellt haben, die im Krieg passiert sein könnten,
lief ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn man
bedenkt das die Festung sogar gegen Hitlers Truppen verwendet
wurde, ist dies auch verständlich.
Nach mehr oder weniger langen zwischenzeitlichen
Busfahrten quer durch polnischen Wiesen- und Waldlandschaften,
machten wir immer wieder kleinere Stops unter anderem auch bei
einem Bunker, einem Kriegsfriedhof, von dem aus man auf einen
der großen Seen blicken konnte, und an einem Kanal, an
dem ein Staudamm zu sehen war. Ohne die Busfahrten dazwischen
wäre die ganze Fahrt wahrscheinlich etwas interessanter
gewesen, aber man soll ja schließlich nicht meckern. Schließlich
war die Idee unserer polnischen Gastgeber sich zusammen die
gemeinsame Geschichte etwas genauer anzuschauen und historisch
wertvolle Überbleibsel der Kriege zu besichtigen gut gemeint.
Unser (geschichtlich) letztes Ziel
war die Wolfschanze, an der das Attentat auf Hitler verübt
worden war. In einem Wald lagen verschiedene Bunker, Vorratskeller
und eine Nachrichtenstation, die allesamt von Hitler genutzt
wurden.
Alle Bunker waren auf seinen Befehl
nach seinem Tod gesprengt worden. Deswegen sind sie einsturzgefährdet
und wir konnten sie leider nicht betreten, sondern nur von außen
bewundern. Auf dem Rückweg hielten wir in einer Stadt,
die für Fischfang bekannt war. In ihr verkehren im Jahr
mehr Touristen als Einwohner.
Zurück in der Jugendherberge
wurde am Abend jeder sich selbst überlassen. Einige lagen
am See und blickten in den unvergesslichen Sternenhimmel, andere
gesellten sich zusammen ans Lagerfeuer, tanzten in der Disko,
spielten Billiard oder horchten schlicht und einfach den Rest
des Tages an ihren Matratzen. Das Ende eines (eigentlich) wunderbaren
Tages, an dem nur ein bisschen zu viel Zeit auf 4 Rädern
verbracht wurde ;)
Svenja Heinze
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