Meine Gastfamilie
Meine Gastfamilie besteht aus vier
Personen. Wojtek, seine Mutter, sein Vater und seine Schwester.
Außerdem hat er noch einen Bruder, der aber nicht mehr
bei seinen Eltern lebt und einen Großvater, der mit mir
stolz ein einigermaßen gutes deutsch sprach und mir von
seinem Kaninchen berichtete.
Wojtek's Schwester ist zwar auch schon 21, wohnt aber noch bei
ihren Eltern, jedoch in einem abgetrennten Bereich der Wohnung.
Ich wurde herzlich von allen empfangen, einschließlich
dem Hund, der eigenartigerweise nicht einmal während meines
Aufenthalts gebellt hat.
Als ich Wojteks Zimmer betrat standen
schon Teilchen, Kekse und Obst bereit, außerdem wurde
ich sofort gefragt was ich trinken möchte. Nachdem ich
meine Sachen in den Schrank geräumt hatte kam auch schon
Wojtek's Schwester, die in einem Getränkemarkt arbeitete,
mit dem von mir gewünschtem Getränk wieder, falls
es jemanden interessiert, es war Orangensaft. Ich hatte nicht
ganz mein Glas ausgetrunken, fragte Wojtek mich, ob ich etwas
PC spielen wolle.
Da die Wohnung insgesamt einen sehr einfachen Eindruck machte
hatte ich einen schon etwas älteren Computer erwartet,
der deshalb auch nicht ganz so moderne spiele spielen konnte.
Damit lag ich aber meilenweit daneben, denn als ich den PC,
der mit Windows XP ausgestattet war sah, war ich schon ein wenig
überrascht, doch als ich dann seine Spiele sah war mir
klar, dass der Austausch nicht mehr schief gehen könnte.
Er besaß Need For Speed Underground 2, was mein absolutes
Lieblingsspiel ist. Als wir dann zur Schule fahren wollten,
um uns mit den anderen zu treffen, machte ich ein Erlebnis,
das jeder einmal gemacht haben muss, die Familie Dominiaek besaß
ernsthaft einen Trabanten, der uns zur Schule kutschieren sollte.
Nachdem wir Abends nach Hause gelaufen waren gab es eines der
leckersten Schnitzel, die ich jemals gegessen habe, dabei hatte
ich mir zuhause noch darüber Gedanken gemacht, was es wohl
zu essen geben würde.
Ich hatte Zahlreiche Pilzgerichte erwartet, die ich dann hätte
herunterschlingen müssen und sagen, es wäre vorzüglich.
Wobei zu sagen ist, wie man vielleicht aus dem letztem Satz
erahnen kann, dass ich Pilze verabscheue. Da dem nicht so war,
konnte ich durchaus zufrieden sein, was ich auch war.
Am zweitem Tag wollte die Familie
einige Fotos mit mir machen, was ihnen sehr wichtig zu seien
schien, also versuchte ich auf diesen nicht all zu doof auszusehen
um ihnen eine hoffentlich schöne Erinnerung zu sein.
Ständig wurde Obst nachgelegt, so dass ich überhaupt
keine Chance hatte alles aufzuessen.
Außerdem fragte Wojtek alle 2 stunden, ob ich mich waschen
wolle und wenn ich zustimmte lies er mir die Badewanne mit Wasser
ein, obwohl ich mich eigentlich in der Lage fühlte, dies
selber zu tun, sowie auch Bescheid zu geben wenn ich mich waschen
wollte.
Auch hatte er alles gut geplant und erzählte mir jeden
Morgen, was wir an dem Tag machen würden und ich konnte
mich nicht über zu wenig Kontakt mit Landesangehörigen
beklagen.
So lief das eigentlich die ganze Woche und am Ende kam noch
einmal die ganze Familie zusammen um mich zu verabschieden.
Ich wurde gefragt ob ich sie vielleicht einmal besuchen kommen
wolle, worauf ich natürlich mit „ Ja“ antwortete,
denn ich mochte diese Menschen trotz der kurzen Zeit, die wir
miteinander verbracht hatten sehr.
Nachdem ich zum Abschied noch ein paar Geschenke bekommen hatte
tauschte ich noch Handynummern aus.
Am Bahnhof wurde ich dann noch von allen umarmt und dann fuhr
der Zug auch schon los. Tja, so war meine Gastfamilie.
Florian Mill
zurück
zur Übersicht
|