Tag der Naturwissenschaften am Kopernikus-Gymnasium
Von Gudrun Mattern
"Karriere beginnt bei uns", prangt in großen
Lettern am Science-Truck, einem Lkw. Mit
Hilfe seiner Ausstattung interessiert die
Technische Hochschule Aachen junge Leute
für ein naturwissenschaftliches Studium
- gestern am Walsumer Kopernikus-Gymnasium.
Zum zweiten Mal hatte das Gynasium, das
früher einmal mathematisch-naturwissenschaftlich
ausgerichtet war und diesen Schwerpunkt
immer noch hoch hält, den Tag der Naturwissenschaften
organisiert. "Um unseren Schülern anschaulich
die Vorteile des Studiums eines naturwissenschaftlichen
Faches näher zu bringen", erklärte Schulleiter
Hans Peters. Immerhin sei es seiner Schule
immer gelungen, in der Oberstufe einen
Leistungskurs Physik anbieten zu können
- diesmal allerdings ohne weibliche Beteiligung.
Dass das im Gegensatz zum Hildegardis-Gymnasium
in der Innenstadt so ist, "ärgert mich
ganz besonders", so Peters.
Spannend ging der Tag der Naturwissenschaft
morgens los mit dem Vortrag des Dortmunder
Professors Tolan zum Thema "Star Trek -
Facts and Fiction" vor allen Schülerinnen
und Schülern der Klassen neun bis 13. Ob
physikalische Zusammenhänge oder medizin-ethische
Gesichtspunkte - der Professor hatte seine
ü
brigens sehr verständlich formulierten
Ausführungen breit angelegt, so dass "viele
Fächer Anknüpfungspunkte haben", wie der
Schulleiter betonte. Dass er "immer wieder
eine Szene aus der Serie einspielte", habe
die Konzentrationsfähigkeit gesteigert
und den jungen Leuten Kraft gegeben, zwei
Stunden lang interessiert zuzuhören.
Daran anschließend hatten die Schüler/innen
Gelegenheit, sich über Studiengänge an
verschiedenen Hochschulen zu informieren,
wobei die Ausstattung des Science-Trucks
im Foyer des Gymnasiums Gelegenheit bot,
auch selbst aktiv zu werden: "Wollen Sie
'mal schweißen oder fräsen?" Hier handelte
es sich um die Möglichkeit, ein Computer-Lernprogramm
kennen zu lernen, das an der TH Aachen
entwickelt worden ist. Dies ist nützlich
als Vorbereitung auf den tatsächlichen
ersten praktischen Versuch und außerdem
geeignet, die theoretischen Grundlagen
der Vorgänge zu verstehen. Informationsteams
hatten auch die Unis Essen, und Delft,
eine Hochschule, an der Englisch gelehrt
wird, geschickt, außerdem war der VDI (Verein
deutscher Ingenieure) vertreten.
Für die jüngeren Schüler gab's zu bestaunen,
was der Polizeibeamte Reinhold Kern "Ergebnis
der Missachtung physikalischer Gesetze"
nennt, ein Unfallauto. Zuvor hatten die
Kinder, ebenfalls mit Hilfe einer Computer
gesteuerten Simulation, gelernt, wie lang
Bremswege bei welcher Fahrgeschwindigkeit
sind. Der Fahrer des zerknautschten Demonstrations-Pkw
hatte mit dem eigenen Kopf die Windschutzscheibe
beschädigt und zwei Wochen im Koma gelegen.
"
Das zum Thema ich schnall' mich nicht
an, weil ich cool sein will."
Quelle: WAZ-Archiv;
Bilder: Ruhrkontrast/Bettina Engel
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